Donnerstag, 06. Juli 2023 – Eröffnung
Endlich, nach sechs langen Jahren und der coronabedingten Zwangspause hieß es endlich wieder „Eyeyeyey Schützenfest in Bröckel“ und Wiedenrode.
Dafür traf sich um 16.30 Uhr die Fahnensektion um unter Anleitung von Feldwebel Daniel Krüger die Fahnen, welche in den letzten sechs Jahren im Königshaus sicher verwahrt waren, abzuholen.
Die Restlichen, auf dem Rautheimer Platz, angetretenen Regimenter warteten schon ungeduldig auf die ersten Töne des Spielmannszuges.
Als dieser endlich mit der Fahnensektion um die Ecke bog, merkte man förmlich, wie die gute Laune der Musiker auf das Regiment und die Zuschauer übersprang.
Nach einer kurzen Ansprache durch Oberst Bernd Schäfer eröffnete Majestät „Henning der Erste“ das Schützenfest 2023! Die Jugendlichen hatten die tolle Idee zur Eröffnung blaue und weiße Papierrollen zu werfen, welches ein ganz tolles Bild für alle Zuschauer bot.
Danach bedankte sich Oberst Bernd Schäfer in seiner Rede bei allen Jugendlichen die schon seit vielen Tagen Kränze für die Ehrenpforten gebunden hatten, das ganze Dorf mit Girlanden geschmückt und noch bis zur letzten Sekunde Birken geschlagen und verteilt hatten. Ohne unsere Jugendlichen wäre ein Schützenfest in dieser Form in Bröckel und Wiedenrode gar nicht möglich.
Anschließend wurden die ausgeschiedenen Komiteemitglieder Simon Ahammer und Britzmeisterin Cordula Siebert verabschiedet und man bedankte sich für die jahrelange großartige Arbeit im Komitee. Cordula Siebert wurde dabei zur „Ehren-Britzmeisterin“ ernannt.
Leutnant Bastian Spittel verlas anschließend die Statuten von 1865, deren Einhaltung gewiss einer der Gründe für den Erfolg des Schützenfestes sind.
Anschließend gab Oberarzt Lars Meyer noch ein paar wichtige Hinweise, wie man alle drei Schützenfesttage gesund und munter überstehen kann.
Nach einem kurzen Umzug durch Bröckel ging es vom Rautheimer Platz mit Treckern und Wagen weiter nach Wiedenrode, um am dortigen Ehrenmal einen Kranz niederzulegen.
Nach einem kleinen Umzug durch Wiedenrode konnten sich alle Bataillone und Musiker erstmal am Feuerwehrhaus stärken, denn das diesjährige Highlight – die Fahnenweihe- sollte ja noch folgen.
Nach erfolgter Stärkung ging es gegen 21.30 Uhr wieder mit Treckern und Anhängern zurück nach Bröckel. Hier wurden alle Teilnehmer des Landwehrregimentes mit Fackeln ausgestattet und es wurde zum Ehrenmal an der Kirche marschiert, wo ebenfalls den Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege sowie die in den letzten sechs Jahren verstorbenen Bürger gedacht wurde.
Nun folgte die Fahnenweihe der neuen Fahne des 2. Bataillons. Die „alte“ Fahne von 1907 war dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden, dass man beschlossen hatte eine neue anzuschaffen. Oberst Bernd Schäfer, Bürgermeister Hans-Hinrik Berkhan und Majestät Henning Meyer wiesen in Ihren Reden daraufhin, was solch eine Fahne für einen Symbolcharakter beim Zusammenhalt während des Schützenfestes als auch in der Dorfbevölkerung hat.
Anschließend wurde die Fahne von Pastorin Schirrmacher geweiht.
Unter den Klängen des Musikzuges Burgdorf/Hänigsen und des Spielmannszuges Hänigsen/Riedel erfolgte der Zapfenstreich.
An diesem Ort und unter diesen Bedingungen gab es nicht wenige, die im Fackelschein „Gänsehaut“ hatten – einfach ein tolles Erlebnis.
Der Abend hat man dann auf dem Rautheimer Platz locker ausklingen lassen, denn es sollten ja noch einige tolle und anstrengende Tage folgen…
Freitag, 07. Juli 2023 – Jugendkönig und Preisscheibe
Der Freitag begann wieder mit dem Antreten der Schützengesellschaft und dem Abholen der Majestäten. Das Schießen auf die Preisscheibe, welches bereits begonnen hatte, wurde fortgesetzt. Um 13.30 Uhr begann das Stechen um die Jugendscheibe. Bester Schütze war dieses Mal Phil Schulze-Wiedenroth. Nun wurde mit der Scheibe zum Festzelt zur Übergabe der Insignien marschiert. Anschließend wurde die Scheibe am Haus von Familie Schulze-Wiedenroth im Katzhorn angebracht. Hier gab es dann wie üblich einen kleinen Umtrunk, der bewirkte, dass die Stimmung immer besser wurde.
Pünktlich um 16.30 Uhr waren alle Bataillone wieder am Schießstand eingetroffen um das Stechen um die Preisscheibe zu verfolgen. Nach zähem Stechen war es dann so weit, die Gewinnerin der Preisscheibe hieß: Anja Krüger, sie setzte sich in einem spannenden Stechen durch.
Fast alle Dorfbewohner waren auf den Beinen, um beim Anbringen der Preisscheibe dabei zu sein. Nachdem die Scheibe an der neuen Praxis angebracht war, sorgten die Kapellen für Bombenstimmung. Auf der Straße herrschte ein buntes Treiben. Mit Pauken und Trompeten marschierte man durch das Spalier des Putzgeschwaders. Jung und Alt tanzten miteinander. Alle hätten sicherlich noch stundenlang weitergefeiert, aber Abmarsch war angesagt, um die befreundete Eicklinger Schützengesellschaft pünktlich zu empfangen.
Nachdem die Eicklinger die Front abnahmen, ging es zum Festzelt, wo eine fantastische Stimmung herrschte. Es wurde bis zum nächsten Morgen ordentlich gefeiert. Abschließend wurde seine Majestät Henning der Erste, begleitet von den Kieler Sprotten und der gesamten Dorfbevölkerung, nach Haus gebracht.
Samstag, 08. Juli 2023 – Königsscheibe und Kriegsgericht
Der Samstag beginnt mit dem Wecken in Bröckel durch den Spielmannszug. Es wird aber nicht wie man glauben könnte, nur durchs Dorf gezogen und Krach gemacht, um die Bröckler zu wecken. Nein, der Spielmannszug schleicht sich auf leisen Sohlen in einem vorher auserwählten Haus in ein Schlafzimmer ein, versammelt sich rund um das Bett des schlafenden und fängt auf Zeichen der neuen Britzmeisterin Insa Behrens, gewaltig laut zu spielen an. Jeder der diesen Gewaltakt überlebt ist zumindest sofort hellwach. –Darum heißt es auch Wecken – .
„Opfer“ waren in diesem Jahr unter anderem Tina Fröhlich und Henning Ansorge, sowie Claudia Ahrenbeck.
Um 11.30 Uhr begann das Königsfrühstück, an dem sich die über 1300 Personen erst mal stärken konnten. Doch bevor Majestät Henning der Erste das Frühstück eröffnete, wurde erst mal die Bröckele Hymne „Holt Wisse“ gesungen und Landrat Axel Flader lobte das Schützenfest Bröckel und Wiedenrode.
Um 13.30 Uhr konnte das Schießen um die neue Königswürde beginnen.
Gleichzeitig begannen auch die Kriegsgerichtsverhandlungen im Schützenhaus. Hier wurden all diejenigen verurteilt, die sich in den letzten sechs Jahren seit dem letzten Schützenfest etwas zu Schulden kommen lassen haben. In den mehr oder weniger schweren Fällen wurden alle Angeklagten auch verurteilt. So wurden die selbständig ausgeschossenen „Corona-Könige“ um Sandra Heidmann, Markus Neumann, Ralf Krüger, Dani Bontenbal und Dirk Kanther angeklagt. Da es sich hierbei um einen absoluten Hochverrat handelt, musste das Kriegsgericht natürlich handeln. In einem weiteren Fall ging es um Bröckels „Reichbürger“ Joachim Prieß, Timo Eisenberg, Phil, Schulze-Wiedenroth und Simone Eder, die durch mehrere Immobilienaneignungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Ein besonders schwerer Fall geht mit seinem Hund sogar zum Hundepsychologen. Das Gericht verurteilte alle zu einer Immobilienführung mit dem Kriegsgericht, wo mögliche Enteignungen nicht auszuschließen sind.
Die anwesenden Zuschauer, allen voran die geladenen Ehrengäste Heinrich Limmi Krüger, Waltraud Burneleit und Horst Specht, hatten mit Sicherheit alle Ihren Spaß und es sind nicht wenige Tränen vor Lachen geflossen.
Um 15.00 Uhr begann die Kinderbelustigung auf dem Festzelt, wo die Kinder dank Moni Krüger und Klaus-Peter Heuer sehr viel Spaß hatten. Für viel Spaß sorgten die Zumba Cool Kids unter Leitung von Ute Missfeld sowie die Kinderturngruppe um Lena Luther.
Pünktlich um 16.30 Uhr begann das Stechen um die Königswürde. Das Stechen war an Spannung kaum noch zu überbieten. Doch die unglaublich hervorragenden Kapellen aus Nienhagen, Kiel, Burgdorf/Hänigsen und der Celler Knappen ließen dank Ihres tollen Platzkonzertes die Wartezeit verkürzen. Die Königswürde in diesem Jahr konnte dabei zum ersten Mal in der Geschichte eine Frau erringen: Ann-Katrin Berkhan! Die Freude, die sie sichtlich nicht verbergen konnte, verbreitete sich schnell unter allen Mitfeiernden. Nun wurde zum Festzelt marschiert, um die Königsinsignien zu übergeben. Danach marschierte der Festumzug zum Haus der neuen Majestätin, um dort die Königsscheibe anzubringen. Es war ein sehr langer Festumzug, denn zu den eigentlichen Bataillonen der Jugendlichen, des Landwehrregiments und der Putzgeschwaders gesellten sich auch etliche Zuschauer hinzu. Majestätin Ann-Katrin Berkhan ließ es sich natürlich nicht nehmen, nach dem Anbringen der Königsscheibe einen „kleinen“ Umtrunk zu kredenzen. Diese gute Stimmung wurde mit zum Festzelt genommen, wo noch bis in den Frühen Morgen getanzt und gefeiert wurde. Das der König am frühen Morgen von allen nach Haus gebracht wurde versteht sich von selbst.
Sonntag, 09. Juli 2023 – Bunter Umzug
Auch heute wurde wieder mit dem Spielmannszug Nienhagen und der Britzmeisterin in Bröckel geweckt. Heute traf es z. B. Danika Paschelke und Freddy Baars sowie Nadine Wiedenroth und Poldi.
In Wiedenrode wurde mit dem Spielmannszug Müden/Diekhorst und dem Leutnant Basti Spittel das Dorf geweckt.
Auch Bundestagsmitglied Henning Otte schwärmte in seiner Rede über das Schützenfest Bröckel und Wiedenrode in höchsten Tönen.
Bereits beim Königsfrühstück konnte man feststellen, wie alle mit den Füßen scharrten, damit der große bunte Festumzug endlich beginnt.
So voll ist Bröckel eigentlich nur alle drei Jahre. Fast das ganze Dorf war auf den Beinen um am großen Festumzug teilzunehmen: Man hatte sich wieder so viele tolle Themen, Verkleidungen und Wagenmotive einfallen lassen. So wurden aktuelle Themen wir Elektroautos oder Feuer als Heizelement thematisiert. Die Bräuckelschen Campingfreunde sowie Mantafreunde waren mit einem Wagen dabei. Zu sehen bekamen die Zuschauer auch Flamingos, Rehe und einige Circus-Tiere. Die 80er waren genauso Thema wie die 90er und der Ballermann.
Nicht zu kurz kamen auch die diversen Lieblingsgetränken wie Bacardi, Rotkäppchen, Ahoi-Brause oder Rothaus Tannenzäpfle
Es ist einfach der Wahnsinn, was sich alle Beteiligten haben einfallen lassen, um den Umzug in eine große Partymeile zu verwandeln. Die zahlreichen Zuschauern kamen, trotz des heißen Wetters, mit Sicherheit auf Ihre Kosten.
Wer dachte die Stimmung der letzten Tage könnte nicht besser werden, sah sich auf dem Stopp beim Festplatz eines Besseren belehrt. Es wurde gesungen, getanzt, gefeiert und die Polonaise schien kein Ende mehr zu nehmen.
Diese fantastische Stimmung- während des Umzuges, wurde mit aufs Festzelt genommen, wo der Abschluss des Umzuges stattfand.
Bis früh morgens wurde anschließend auf dem Festzelt gefeiert bis Majestätin Ann-Katrin Berkhan von einer großen Anzahl an Feiernden sowie dem Spielmannszug Kieler Sprotten nach Hause gebracht wurde. Nach dem abschließenden Umtrunk soll es reichlich Gruppen gegeben haben, die noch immer nicht genug vom Feiern hatten, und bis in den frühen Morgen durch Bröckel zogen.
Und weil nach dem Fest vor dem Fest ist, beginnt heute in Bröckel und Wiedenrode die Vorfreude auf das nächste Mal: Zum Schützenfest trifft man sich in Bröckel erst wieder 2026.
Viele Fotos findet Ihr unter schuetzenfest-broeckel.de