1914

Da es schon von alters her Sitte und Gebrauch ist, Schützenfeste zu feiern, so fand auch in diesem Jahr am 1., 2. und 3. Juni 1914, nachdem zwei Jahre verf lossen sind, ein Schützenfest statt. Dasselbe wurde bei Herrn Gastwirt Adolf Bergmann gefeiert.

Das Schützenfest nahm wie üblich am zweiten Pfingsttag seinen Anfang und war gerade nicht mit freundlichem Wetter begleitet. Es regnete nicht, aber es war zu kalt. Trotzdem hatten sich aber viele Menschen alt und jung eingefunden. Des nachmittags drei Uhr wurde angetreten. die Fahnensektion war schon um zweieinhalb Uhr bei Gastwirt Fernau angetreten, wegen des weiten Weges von Bergmann bis zum König Herrn Zimmermeister Meyer. Dieselbe traf darauf schon um zweieinhalb Uhr bei Bergmann ein und rückte bei kräftiger Musik in das Regiment ein. Gleich darauf kam der Oberst und hielt eine kräftige Rede. Als hierauf der Doktor seine Rede beendet und der Adjudant die Statuten vorgelesen hatte, wurde der König abgeholt.

Dann wurde ein Umzug durch das Dorf gemacht, wozu sich auch die Knüppelgarde eingestellt hatte. Was von den Männern den Umzug nicht mitmachte, ging zum Schießstand, denn es wurde am ersten Tage nach der Geldscheibe geschossen. Als der Festzug beendet, traf alt und jung bei Bergmann ein. Hierauf fing man an zu tanzen, und es wurde gefeiert bis zum anderen Morgen.

Am zweiten Morgen wurde um zehn Uhr angetreten, die Scheibe geholt, darauf ging es zum König und wurde das Frühstück bei demselben verzehrt. Aber leider wurde der König gestohlen und wurde erst nach Bezahlung der Zeche bei Gastwirt Fernau freigegeben. Darauf wurde die Scheibe hingebracht und es wurde bis spät abends geschossen. Als bester Schütze erhielt Herr Heinrich Schulze die Königswürde. Als die Scheibe hingebracht war, ging es zum Zelt, wonach bis zwölf Uhr lustig und vergnügt getanzt wurde.

Wie am ersten und zweiten Tage, so ging es auch am dritten Tage lustig her. Frühzeitig war schon alles auf den Beinen. Um neuneinhalb Uhr wurde angetreten und als die Knüppelgarde zahlreich erschienen war, wurde abmarschiert zum König, wo selbst das Frühstück verzehrt wurde, was jedem vortrefflich schmeckte. Nach dem Frühstück setzte sich der Festumzug in Bewegung. Nach einem guten Parademarsch vor dem König bei Borsum ging es über der Westerheide, wo selbst ein Gefecht stattfand, was leider mit einigen kleinen Verletzungen von der Knüppelgarde begonnen wurde.

Darauf wurde der Umzug beendet und es ging zurück zum Zelt, wo Gastwirt Bergmann mit einem guten Festessen wartete. Nach dem Essen war schon alles in guter Stimmung. Und als darauf zum Tanz geschritten wurde, ging es lustig und vergnügt her, was bis zum anderen Morgen anhielt.

Die Musik war bestellt von Hamann, Böckelse und haben gut gespielt. Die Tambouren waren vom zweiten Bataillon 72 Celle und haben sich gut bewährt.

  • Oberst Wilhelm Müller
  • Major L. Könecke
  • Adjudant Wilhelm Wilges
  • Doktor C. H. Meinecke
  • Britzmeister H. Rauhut
  • Schöffen W. Schmidt und Heinrich Meyer