Im Jahre 1879 feierten wir das Schützenfest am 2., 3. und 4. Juni bei Gastwirt Angermann
Wir hatten bezüglich des Scheines viele Schwierigkeiten. Angermann nahm an, den Schein zu besorgen, schob dieses aber auf bis vierzehn Tage zuvor.
Da er nun zum Herrn Amtshauptmann kam, wollte dieser ihm nun keinen Schein geben, weil er im Winter zuvor ohne Tanzschein hatte Tanzen lassen, verprach ihm aber, wenn er eine Bescheinigung von Gaswirt Reinecke und Bergmann brachte, daß diese nicht wollten, daß das Schützenfest bei ihm gefeiert werden sollte.
Darauf kamen wir zur Beratung zusammen und beschlossen, daß einige Komiteemitglieder den Schein holen sollten.
So machte der Oberst Schepelmann und Schöffe Hering hin. Auch diese kamen unverrichteter Dinge wieder. Wir hätten uns wohl an die Landdrostei gewendet, aber die Zeit war zu kurz.
So ging Angermann zu Reinecke und Bergmann. Diese gaben ihm schriftlich, daß das Schützenfest bei ihnen nicht gefeiert werden sollte. Damit ging Angermann zum Amtshauptmann. Dieser gab ihm einen Schein. Doch als der hier gelesen wurde, lautete er nur auf zwei Tage. Darauf machte Angermann wieder hin und trug auch den dritten Tag ein und dieser wurde genehmigt. Doch als der Schein hier wieder gelesen wurde, war es ein Schein zum Blumenhäger Schützenfeste. Eine Verwechselung hatte stattgefunden.
Auch wurden die Damen zum Feste nicht bestellt. Es stand einer jeden Dame die Teilnahme frei. Es erschienen 22 Damen. Einige weniger, als Männer. Jede Dame hatte eine Mark zu zahlen, wovon 50 Pfennige die Königin bekam.
Das Schießen nach den Scheiben lief wie bisher üblich. Das Wetter war ziemlich gut.
- König wurde der angehende Häusling A. Rühmkorff verheiratet
- Oberst F. Schepelmann, verheiratet
- Major Josef Schneider, Schmiedegesell
- Adjudant H. Wilke
- Scheibenseher und Britzmeister H. Oelmann
- Schöffen L. Hering und A. Scheller
- Rechnungsführer Heinrich Berkhan