1909

Das Schützenfest im Jahre 1909 nahm wie hier üblich am zweiten Pfingsttag seinen Anfang. Es war am 31. Mai, 1. und 2. Juni bei herrlichem Wetter.

Es trat um halb vier Uhr die Schützengesellschaft vor dem Zelt bei Peters an. Die Fahnensektion holte die Fahnen vom König. Dann kam der Oberst und hielt eine kräftige Rede. Hierbei kam schon eine lebhafte Stimmung in die Gesellschaft.

Nachdem der Doktor seine Rede gehalten hat, und der Adjudant die Statuten verlesen hatte, ging der Umzug los. Zuerst wurde der König abgeholt. Dann ging es durch das Dorf. Vor Borsum fand die Parade statt und dann zog die Schützengesellschaft auf das Zelt.

Nach den üblichen Ehrentänzen ging der Ball los. Das Schießen am ersten Tage begann schon um drei Uhr. Der Tag verlief bei schönstem Wetter und gehobener Stimmung.

Der zweite Tag verlief ebenso. Um zehn Uhr wurde angetreten. Nach dem Frühstück beim König, ward die Scheibe geholt und zum Scheibenstande gebracht. Die Königswürde erhielt diesmal der Haussohn Ludolf Könecke. Als um sieben Uhr das Schießen beendet wurde, war die Scheibe hingebracht und nach einem kühlen Trunk ging es zurück zum Zelt, wo das Tanzen seinen Anfang nahm.

Auch am dritten Tage wurde bei herrlichem Wetter angetreten, schon morgens um sieben Uhr waren mehrere Herrn zu Pferde gestiegen und galoppierten durch das Dorf von einem Hof zum anderen. Um neun Uhr war Antreten. Nachdem die Königin abgeholt und zum König gebracht war, zog der ganze Zug zum König zum Frühstück. Hierbei ward beschlossen, wegen der starken Hitze, das Gefecht nicht abzuhalten.

Nach dem Frühstück ging der große Umzug an. Voran die Musik, dann die Königin im Wagen. Der König zu Pferde. Hier folgte die Gesellschaft, die Damen und die Knüppelgarde. Den Schluß machten wieder wie immer die Equipewagen und Droschken. Die Hitze war schlimm. Der Doktor hatte viel zu tun. Einige Leute fielen um, aber die anderen waren desto strammer. Nach einem Parademarsch ging es zum Festessen. Nach dem Essen begann das Tanzen, wurde aber bald durch mehrere schwere Gewitter unterbrochen. Gegen acht Uhr konnte der Tanz aber wieder beginnen. Es stellten sich auch alle wieder ein und der Tag verlief, wie die anderen, sehr gemütlich.

Die Musik wurde wie immer von Paese gestellt. Sie spielten ganz vorzüglich und sind alle auch sehr gelobt. Die Tambouren waren vom 374-er aus Hannover gestellt. Auch sie spielten zu jedermanns Zufriedenheit.

  • Oberst E. Krüger
  • Major Christian Hering
  • Adjudant W. Wilges
  • Doktor H. Scheller
  • Britzmeister H. Rauhut
  • Schöffen H. Müller und August Kamann
  • Rechnungsführer Rudolf Könecke