1907

Das Schützenfest im Jahre 1907 fand am 20., 21. und 22. Mai

bei Gastwirt Könemann statt.

Es nahm am zweiten Pf ingsttage seinen Anfang, aber leider nicht, wie wir alle gehofft hatten, bei gutem Wetter, denn es fing am morgen schon an zu regnen und regnete den ganzen Tag. Deshalb konnten von auswärts nur wenig Festteilnehmer erscheinen. Am Nachmittage war das Wetter so schlecht, daß wir auf dem Zelte antreten mußten. Auch konnten die Kranzmädchen nicht mitgehen, um den König und die Königin abzuholen.

Die Stimmung war überhaupt erst recht schwül. Als dann aber der Oberst kam und seine Rede gehalten hatte, und die Musik spielte ,,die lustigen Hannoveraner“, da kam erst die rechte Stimmung. Das Schießen nach der Gewinnscheibe mußte wegen des Regens unterbleiben. Es wurde deshalb beschlossen, am lustigen Sonntag auf die Gewinnscheibe zu schießen.

Am zweiten Tage war das Wetter besser. Als wir den König und die Scheibe geholt hatten, eröffnete der alte König das Schießen nach der Königsscheibe. Der Haussohn A. Meyer erhielt die Königswürde.

Am dritten Tage 22. Mai wurde morgens um neun Uhr bei herrlichem Wetter wieder angetreten. Auch wurde die Knüppelgarde der Einladung zum Königsfrühstück zu erscheinen, zahlreich gefolgt. Als sich dann jeder an Speis und Trank genügend erquickt hatte, begann der Umzug. Voran ritt der König, dann kam die Schützengesellschaft, dann folgte die Knüppelgarde mit Artillerie und Kavallerie und den Beschluß bildeten einige Equipen mit Herren

Mitten im Dorfe wurde Halt gemacht. Die Knüppelgarde marschiete an uns vorüber und nahm Stellung draußen vor dem Dorfe, wo das Gefecht statt finden sollte. In diesem wurden wir von der Übermacht der Knüppelgarde besiegt. Besonders war es wieder die Artillerie, die unvergleichliche Lorbeeren erwarb. Dank des strengen Befehls des Herrn Obersten kam es jedoch zu keinerlei größeren Ausschreitungen. Wir marschierten nun wieder zurück zum Zelt. Die Knüppelgarde ließ es sich aber nicht nehmen, als Sieger jetzt vorne zu marschieren. Auch die Artillerie jagte im Galopp an uns vorbei.

Auf dem Zelt angekommen, begann das große gemeinschaftliche Essen, an dem meist alle teilnahmen. Als sich dann wieder alle gestärkt hatten, begann das Tanzen und das Fest verlief auch schon wie am ersten Tage in einer sehr gemütlichen und vergnügten Stimmung.

Die Tambouren waren vom Infanterie-Regiment 77 aus Celle. Sie spielten gut. Die Musik war aus Paese. Auch sie hat zur größten Zufriedenheit der Gesellschaft gespielt.

  • Oberst K. Krüger
  • Major Christian Hering
  • Adjudant Wilhelm Wilges
  • Doktor H. Schäfer
  • Schöf fen J. Surburg und H. Müller
  • Britzmeister H. Raut
  • Scheibenseher W. Oelmann
  • Rechnungsführer Karl Scheller