Bröckel und Wiedenrode feierten Schützenfest
Donnerstag, 07.Juli 2011-Eröffnung
Endlich, nach drei Jahren hieß es wieder Eyeyeyey Schützenfest in Bröckel und Wiedenrode.
Dafür traf sich um 16.45 Uhr die Fahnensektion um unter Anleitung von Feldwebel Sebastian Krüger die Fahnen, welche in den letzten drei Jahren im Königshaus sicher verwahrt waren, abzuholen.
Die restlichen, auf dem Rautheimer Platz, angetretenen Regimenter warteten schon ungeduldig auf die ersten Töne des Spielmannszuges.
Als dieser endlich mit der Fahnensektion um die Ecke bog, merkte man förmlich, wie die gute Laune der Musiker auf das Regiment und die Zuschauer übersprang.
Nach einer kurzen Ansprache durch Oberst Bernd Schäfer eröffnete Majestät „Sven der Erste“ das Schützenfest 2011!
Danach bedankte sich Oberst Bernd Schäfer in seiner Rede bei allen Jugendlichen die schon seit vielen Tagen Kränze für die Ehrenpforten gebunden hatten, das ganze Dorf mit Girlanden geschmückt und noch bis zur letzten Sekunde Birken geschlagen und verteilt hatten. Ohne unsere Jugendlichen wäre ein Schützenfest in dieser Form in Bröckel gar nicht möglich.
Anschließend wurde Leutnant Karl-Heinz Mutz verabschiedet, der sein Amt auf eigenen Wunsch an Jörn Krüger abtrat. Der Posten von Jörn Krüger als Feldwebel wurde von Sebastian Krüger übernommen.
Für seine ebenfalls lange Arbeit im Komitee dankte er auch Harry Pahlke aus Wiedenrode, der sein Amt an Timo Klingenspor abtrat.
Vielen Dank an Kalle Mutz und Harry Pahlke.
Leutnant Jörn Krüger verlas danach die Statuten von 1865, deren Einhaltung gewiß einer der Gründe für den Erfolg des Schützenfestes sind.
Anschließend gab Oberarzt Lars Meyer noch ein paar wichtige Hinweise, wie man alle drei Schützenfesttage gesund und munter überstehen kann.
Der Umzug durch Bröckel begann um 18.30 Uhr und führte nach Bröckel-Süd, von wo aus die Regimenter mit Bussen, Trecker und Wagen weiter nach Wiedenrode gefahren wurde, um am dortigen Ehrenmal einen Kranz niederzulegen.
Vom Ehrenmal führte dann der Umzug durch Wiedenrode bis zum Feuerwehrhaus, wo ein kleiner Umtrunk den Bataillonen die ersten Strapazen vergessen lassen sollte.
Wie die Stimmung konnte an diesem Tag auch das Wetter nicht besser sein.
Um 21.30 Uhr ging es wieder zurück nach Bröckel, denn das Highlight des heutigen Tages sollte ja noch folgen!
Nachdem man sich am Feuerwehrgerätehaus wieder versammelt hatte, ging es zum Ehrenmal an der Kirche. Dort erfolgte die Kranzniederlegung für die Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege und für die in der Zwischenzeit Verstorbenen.
Anschließend folgte die Fahnenweihe für das Putzgeschwader, welches seit 2002 bereits aktiv am Schützenfest teilnimmt.
Nach den Ansprachen von Oberst Bernd Schäfer, Achim Rodenberg, Majestät Sven Meyer, und Bürgermeister Heiner Behrens erfolgte die Weihe der Fahne durch Pastorin Christians-Albrecht.
Als anschließend vor dem Ehrenmal im Fackelschein die Serenade und der große Zapfenstreich gespielt wurden, gab es sicherlich nicht wenige die eine Gänsehaut hatten,
Alles in allem, für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis.
Anschließend ließ man den Abend am Rautheimer Platz gemütlich ausklingen, denn es sollten ja noch einige tolle und anstrengende Tage folgen…
Freitag, 08.07.2011 – Jugendkönig und Preisscheibe
Der Samstag begann wieder mit dem Antreten der Schützengesellschaft und dem Abholen der Majestäten. Das Schießen auf die Preisscheibe, welches bereits am Vortag begonnen hatte, wurde fortgesetzt. Um 13.30 Uhr begann das Stechen um die Jugendscheibe. Nach langer Zeit gab es mal wieder eine Jugendkönigin. Beste Schützin war dieses mal Bianca Krüger. Nun wurde mit der Scheibe zum Festzelt zur Übergabe der Insignien marschiert. Anschließend wurde die Scheibe am Haus von Familie Krüger in der Hauptstraße angebracht. Hier gab es dann wie üblich einen kleinen Umtrunk, der bewirkte, daß die Stimmung immer besser wurde.
Pünktlich um 16.30 Uhr waren alle Bataillone wieder am Schießstand eingetroffen um das Stechen um die Preisscheibe zu verfolgen. Um 17.00 Uhr nach zähem Stechen war es dann soweit, der Gewinner der Preisscheibe heißt: Klaus-Dieter Thies, er setzte sich in einem spannenden Stechen durch.
Fast alle Dorfbewohner waren auf den Beinen, um beim Anbringen der Preisscheibe dabeizusein. Nachdem die Scheibe am Haus angebracht war, sorgten die Kapellen für Bombenstimmung. Auf der Strasse herrschte ein buntes Treiben. Mit Pauken und Trompeten marschierte man durch das Spalier des Putzgeschwaders. Jung und Alt tanzten miteinander. Alle hätten sicherlich noch stundenlang weitergefeiert, aber Abmarsch war angesagt, um die Eicklinger Schützengesellschaft pünktlich um 20.15 Uhr zu empfangen, welches mittlerweile schon zur Tradition geworden ist.
Nachdem die Eicklinger die Front abnehmen durften, ging es zum Festzelt, wo die Stimmung überkochte. Es wurde bis zum nächsten Morgen ordentlich gefeiert. Abschließend wurde seine Majestät Sven der Erste, begleitet vom Fanfarenzug Vernawahlshausen und der gesamten Dorfbevölkerung und der Majestät aus Eicklingen nach Haus gebracht.
Samstag, 09.07.2011 – Königsscheibe und Kriegsgericht
Der Sonntag beginnt mit dem Wecken in Bröckel durch den Spielmannszug. Es wird aber nicht wie man glauben könnte, nur durchs Dorf gezogen und Krach gemacht, um die Bröckler zu wecken. Nein. Der Spielmannszug schleicht sich auf leisen Sohlen in einem vorher auserwählten Haus in ein Schlafzimmer ein, versammelt sich rund um das Bett des schlafenden und fängt auf Zeichen, gewaltig laut zu spielen an. Jeder der diesen Gewaltakt überlebt ist zumindest sofort hellwach. –Darum heißt es auch Wecken – .
Um 11.30 Uhr begann das Königsfrühstück, an dem über sich die über 1000 Personen erstmal stärken konnten. Doch bevor Majestät Sven der Erste das Frühstück eröffnete, wurde erstmal die Bröckeler Hymne „Hoolt Wisse“ gesungen. In seiner Rede überbrachte Bundestagsmitglied Henning Otte sogar die Glückwünsche von Kanzlerin Angela Merkel und lobte dieses tolle Schützenfest Bröckel und Wiedenrode.
Danach wurde die Königsscheibe von Malermeister Meyer, der diese gemalt hatte abgeholt und in den Schießstand gebracht. Das Schießen um die neue Königswürde konnte beginnen.
Gleichzeitig begannen auch die Kriegsgerichtsverhandlungen in der neuen Schule. Hier wurden all diejenigen verurteilt, die sich in den letzten drei Jahren seit dem letzten Schützenfest etwas zu Schulden kommen lassen haben. In den mehr oder weniger schweren Fällen wurden alle Angeklagten auch verurteilt. Die anwesenden Zuschauer hatten mit Sicherheit alle Ihren Spaß und es sind nicht wenige Tränen vor Lachen geflossen.
Um 15.00 Uhr begann die Kinderbelustigung auf dem Festzelt.
Pünktlich um 16.30 Uhr begann das Stechen um die Königswürde. Das Stechen war an Spannung kaum noch zu überbieten. Dabei konnte Christian Jungmichel, von nun an Christian der Zweite genannt die Königswürde erringen. Die Freude die er sichtlich nicht verbergen konnte verbreitete sich schnell unter allen mitfeiernden. Nun wurde zum Festzelt marschiert, um die Königsinsignien zu übergeben. Danach marschierte der Festumzug zum Haus der neuen Majestät um dort die Königsscheibe anzubringen. Es war ein sehr langer Festumzug, denn zu den eigentlichen Bataillonen der Jugendlichen, des Landwehrregiments und der Putzgeschwaders gesellten sich auch die lustigen Omis und etliche Zuschauer hinzu. Majestät Christian der Zweite ließ es sich natürlich nicht nehmen, nach dem Anbringen der Königsscheibe einen „kleinen“ Umtrunk zu kredenzen. Der Hof war viel zu klein um alle feiernden aufzunehmen, so das auch noch der Galgenberg von mehreren hundert ausgelassen feiernden belagert wurde. Diese gute Stimmung wurde mit zum Festzelt genommen, wo noch bis in den Frühen Morgen getanzt und gefeiert wurde. Das der König am frühen Morgen von allen nach Haus gebracht wurde versteht sich von selbst.
Sonntag, 10.07.2011 – Bunter Umzug
Wenn der Höhepunkt des Schützenfestes erst am vierten Tag auf dem Programm steht, braucht man Kondition. Doch von Verschleißerscheinungen keine Spur: Ausgelassen zogen die Bröckeler und Wiedenröder gestern beim großen Festumzug durch die Straßen.
Fast das ganze Dorf war auf den Beinen um am großen Festumzug teilzunehmen: Man hatte sich wieder so viele tolle Themen, Verkleidungen und Wagenmotive einfallen lassen. So nahm sogar König Beatrix mit einem oragen Wagen am Umzug teil, aber auch ein anderer Anwohner ernannte sich selbst als König. Es gab viele aktuelle Themen, wie Solarenergie, Biogasanlagen, Rente mit 69, die Erderwärmung oder den Umbau der Hauptstraße. Dazu Strandpartys, Fußball, das Abba-Mobil, Rasenmähertrecker aus Wiedenrode und und und. Bei Problemen half zur Not das Ärzte-Team samt Krankenschwestern.
Es ist einfach der Wahnsinn, was sich alle Beteiligten haben einfallen lassen um den Umzug in eine große Partymeile zu verwandeln. Die zahlreichen Hunderte von Zuschauern kamen mit Sicherheit auf Ihre Kosten.
Wer dachte die Stimmung der letzten Tage könnte nicht besser werden, sah sich auf dem Terra-Mix-Gelände eines bessren belehrt. Es wurde gesungen, getanzt, gefeiert und die Polonaise schien kein Ende mehr zu nehmen.
Diese fantastische Stimmung wurde mit aufs Festzelt genommen, wo der Abschluss des Umzuges stattfand.
Bis 03.00 Uhr morgens wurde anschließend auf dem Festzelt gefeiert bis Majestät Christian der Zweite von einer großen Anzahl an Feiernden sowie dem Spielmannszug Kieler Sprotten (die zum 1. Mal am Fest teilnahm, und vom 1. bis zum letzten Tag voll durchzog) nach Hause gebracht. Nach dem abschließenden Umtrunk soll es reichlich Gruppen gegeben haben, die noch immer nicht genug vom Feiern hatten, und bis in den frühen Morgen durch Bröckel zogen.
Und weil nach dem Fest vor dem Fest ist, beginnt heute in Bröckel und Wiedenrode die Vorfreude auf das nächste Mal: Zum Schützenfest trifft man sich in Bröckel erst wieder 2014.