Nach vier schweren Kriegsjahren und vier wirtschaftlich ebenso schweren Friedensjahren
wurde nach altem Gebrauch am 5., 6.,7. und 11.Juni
bei Herrn Gastwirt Fernau wieder ein Schützenfest gefeiert.
Das Schützenfest nahm wie üblich am zweiten Pfingsttage bei herrlichem Wetter seinen Anfang. Um drei Uhr wurde angetreten. Darauf marschierte die Fahnengruppe zum König und holte die Fahne. Bei kräftiger Musik rückte sie ins Regiment ein. Der Oberst erschien nun nach Entgegennahme der Meldung, und hielt eine Ansprache. Der Adjudant verlas die Kriegsartikel. Der Doktor hielt ebenfalls eine Rede. Nach Abholung des Königs wurde ein Umzug durch den Ort gemacht. Hierauf ging es auf das Zelt.
Es begann jetzt der Tanz in vergnüglicher Stimmung und es wurde bis zum anderen Morgen gefeiert. Auf dem Scheibenstande begann nachmittags drei Uhr das Schießen nach der Gewinnscheibe. Den ersten Preis und die Scheibe erhielt F.R. Meyer, Sattlermeister jr.
Am zweiten Festtage wurde um zehn Uhr angetreten und mit der Scheibe ging es dann zum alten König. Darauf wurde ein Umzug durch den Ort zum Scheibenstande gemacht. Um ein Uhr begann das Schießen nach der Königsscheibe. Als bester Schütze erwarb Herr August Scheller nach siebzehn Jahren zum zweiten Male die Königswürde. Nach Anbringung der Scheibe ging es zurück zum Zelt, wo alles mit Getränken reichlich bewirtet wurde und eine vergnügliche Stimmung war und es wurde bis zwölf Uhr getanzt.
Am dritten Tage wurde um zehn Uhr angetreten und es gesellten sich auch die Knüppelgarde und etwa zwanzig Berittene dazu. Es ging jetzt zum König, voran die Berittenen, dann die Musik und die Gesellschaft. Es folgte die Knüppelgarde und zahlreiche Wagen. Beim König wurden alle mit Speisen und Getränken reichlich bewirtet.
Die darauf folgende Parade fiel sehr gut aus, nur die Königin war über den Parademarsch der Damen nicht zufrieden. Der Umzug wurde dann fortgesetzt. Es folgten dann noch einige Einladungen und Toste verschiedener Herren. Auch der gefallenen Helden wurde beim Kriegerdenkmal in Ehren gedacht.
Auf dem Moore sollte ein Gefecht stattfinden, es kam aber wegen der Kriegsstimmung nicht richtig zum Austrag. Bei der Kritik wurde der Knüppelgarde der Sieg zugesprochen. Durch ein Wettreiten fand der Umzug seinen Abschluss. Es ging jetzt aufs Zelt, wo bei guter Tafel das gemeinschaftliche Essen stattfand. Es begann dann der Tanz und erst am hellen Morgen gingen die Anwesenden mit feuchtfröhlicher Stimmung auseinander.
Die Musik war von Sander Wienhausen gestellt. Sie spielte gut. Die Tambouren waren von der Celler Reichswehr bestellt. Auch sie haben zur Zufriedenheit gespielt.
- Oberst H. Grote
- Adjudant Karl Krüger
- Major August Kamann
- Doktor H. Scheller
- Britzmeister H. Kracht
- Schöffen Heinrich Scheller und Heinrich Müller
- Rechnungführer K. Meyer