Das Schützenfest im Jahre 1887 fand am 30., 31. Mai und 1. Juni bei ganz vorzüglichem Wetter statt.

Zwar regnete es den Tagen davor sehr viel, daß schon ein jeder dachte, unser schönes Fest würde verregnet. Aber alle hatten sich verrechnet, denn wir hatten das schönste Wetter und blieb uns auch dasselbe während der drei Tage hold.

Am ersten Tage wurde nach der Geldscheibe geschossen. Am zweiten Tage nach der Königs- und Bauernscheibe. Es war nämlich anfangs die Absicht1 der verheirateten Bauern, ebenfalls für sich einen König zu haben. Nachher kommen sie hier jedoch wieder von ab und deshalb wurde nach dieser Scheibe und Fleisch geschossen. Und wer den besten Gewinn erhielt, der bekam auch die Scheibe. Die fiel unserem Vorsteher Herrn Wiedenroth zu. König wurde Hofbesitzer August Scheller

Am dritten Tag Übertraf der Umzug wohl alle bis jetzt da gewesenen an Schönheit und Spaßhaftigkeit. Voran ritt der König, umgeben von einer ebenfalls berittenen Schar. Hinter dem Zuge fuhr der Doktor von einer bekränzten Kuh gezogenen Kutsche. Dann kam ein Zigeunerwagen, der besonders dazu war, die Heiterkeit aller Anwesenden zu erregen. Alles war in großer Einigkeit. So nahm das schöne Fest ein gutes Ende, als es den Anfang genommen hatte.

Nur waren wir alle nicht mit der Musik zufrieden. Diesselbe war aus Uetze. Da wir aber keine andere mehr bekommen konnten, die selbe spielte so schlecht, daß man oftmals hinten auf dem Saale nichts von derselben hören konnte. Infolgedessen ist es wohl angebracht, daß sich in Zukunft früher um die Musik gekümmert wird, damit wir nicht wieder mit solch schlechter Musik vorlieb nehmen müssen.

• Oberst Heinrich Schmidt
• Major Heinrich Jungmichel
• Adjudant Wilhelm Weges
• Schöf fen W. Meyer und A. Meinecke
• Britzmeister H. Meyer
• Rechnungsführer Theo Fernau